Die Industrialisierung lockte Arbeiter in Industriezentren, diese brachten ihr Hobby mit und gründetet neue Vereine nahe des Arbeitsortes. So kam es, dass das Ruhrgebiet zwischenzeitlich die meisten Zitherspieler und Zithervereine aufweisen konnte.
In Thüringen entstanden ebenfalls zahlreiche
Zithervereine. Ein Beispiel ist der Zitherklub Greiz, der 1879 gegründet wurde und 1954 sein
75-jähriges Bestehen feiern konnte (Bild links oben). 1899 wurde der Verband Thüringer Zithervereine
gegründet, in den am 8. Januar 1921 die Zithergesellschaft Germania aus Erfurt eingetreten ist (Beitrittsurkunde - Bild links unten).
Was ihre Verbreitung und ihre Bekanntheit anging, so konnte die Zither durchaus mit dem Klavier
oder der Geige mithalten. Nicht umsonst wurde sie als das "Klavier des kleinen Mannes" bezeichnet. Nicht zuletzt, weil sie einen annähernd gleichen Tonumfang besitzt und in Sachen Anschaffungskosten und Transport gegen das Klavier wesentliche Vorteile aufweisen konnte.
Tiefe Einschnitte in die Zitherwelt brachten die beiden Weltkriege. So wurden die Männer, und damit die aktiven Zitherspieler
zum Kriegsdienst eingezogen, um ihr Land an der Front zu verteidigen. Viele kehrten nie wieder in ihre
Heimat zurück, fielen im Krieg oder starben in der anschließenden Kriegsgefangenschaft. Zithervereine
verloren so ihre Mitglieder und lösten sich auf.